Salvador Sobral

Mai 2017 – ein vielleicht sonst eher unscheinbarer Jazz-Musiker aus Portugal betritt die Bühne des Eurovision Song Contest in Kiew. Mit geschlossenen Augen singt er, ganz in Chet Baker-Manier, eine Jazz-Ballade und verzaubert mit seiner Stimme und seiner aussergewöhnlichen Performance ein Millionen-Publikum. Keine Tänzer, keine Lasershow, kein ESC-Glamour. Mit «Amar Pelos Dois» gewinnt Salvador Sobral (1989 in Lissabon geboren) als erster Teilnehmer für Portugal den Eurovision Song Contest und bekommt dabei die höchste jemals vergebene Punktzahl in der Geschichte des Wettbewerbs. «Wir leben in einer Welt völlig austauschbarer Musik – Fast-Food-Musik ohne jeden Inhalt», erklärt er nach der Übergabe der ESC-Trophäe, «Musik ist kein Feuerwerk. Musik ist Gefühl. Lasst uns versuchen, etwas zu ändern und die Musik zurückzubringen!»